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© Bild: Dana Wetzel
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Denkmal für die im Nationalsozialismus
verfolgten Homosexuellen

Wenn es um die Opfer des Nationalsozialismus geht, bleiben queere Verfolgte oft eine Randerwähnung. Um dem etwas entgegenzusetzen, erinnert ein Mahnmal in Tiergarten an das düstere Kapitel. Neben der Verfolgung in der NS-Zeit, informiert eine Gedenktafel auch über den Paragraphen 175 in der DDR und Bundesrepublik.

Seit der Einweihung im Jahr 2008 betreut die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas das Monument. Entworfen wurde die bewusst karge Betonkonstruktion vom dänisch-norwegischen Künstlerduo Michael Elmgreen und Ingar Dragset. Durch eine Fensteröffnung im Denkmal ist eine kurze Videosequenz zu sehen, die queere Lebensweisen zeigt.

Nach seinem Entwurf erntete das Mahnmal nicht nur Lob aus der Community. Vor allem lesbische Schicksale seien unterrepräsentiert, war eine häufige Kritik. Die Debatte führte zu einem Kompromiss: Während das im Mahnmal integrierte Video ursprünglich nur schwule Paare zeigen sollte, wird der Film nun alle paar Jahre ausgetauscht. So sollen verschiedene Teile der LGBTIQA* Community sichtbar gemacht werden. Bislang wurden neben Elmgreen & Dragset auch Gerald Backhaus und Yael Bartana als Regisseur*innen für die Filmsequenz ausgewählt.

Das Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen ist ein eindringliches Exemplar queerer Gedenkkultur. Vor allem ist es eine Erinnerung daran, dass queere Errungenschaften niemals sicher und Menschenrechte niemals selbstverständlich sind.

PINK.MEDIA freut sich, queere Geschichte in Berlins Gedächtnis zu verankern.

 

Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Ebertstraße, 10785 Berlin-Tiergarten

stiftung-denkmal.de

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